Ingrid J. Kurnig bevorzugt zwei künstlerische Ausdrucksformen, das
Ölbild und die Druckgraphik, letztere vor allem wegen der
Vielfalt der technischen Möglichkeiten.
Auch der Arbeitsprozess dieser beiden Techniken unterscheidet sich in der
unterschiedlichen Länge:
Das Ölbild braucht Zeit, wird weggestellt, wieder hervorgeholt,
übermalt, es braucht einen ganz langen Reifungsprozess.
Völlig anders die Graphik.
Leichtfüßig, schnell entschlossen, spielerisch
und von Heiterkeit umflossen kommen diese Druckgraphiken daher.
Als ob dabei keine Mühe dahinterstünde.
Doch . . . das Ziel ist Freude.
Und wenn dieses Ziel erreicht ist,
fällt der ganze mühsame Arbeitsprozess weg.
Was bleibt, ist das Spiel mit Sprache, das Spiel mit Raum und Farbe,
die Freude am Reduzieren und Verblüffen. Diese Arbeiten
vermitteln eine schwebende Eleganz, eine Leichtigkeit des Seins,
die nur mit großer Dichte des Ausdrucks und mit klarem Wollen
erklärbar ist. Die Titel der Arbeiten, total
sophisticated und witzig, stehen für die Freude
am Arbeitsvorgang.
Dr. Isabella Ackerl, Kunsthistorikerin
in: alpha 105 (Jan/Feb 2006) S. 16
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